Sehnsucht nach einer eigenen Wohnung

Ali’s Familie stammt aus dem Irak und flüchtete zur Behandlung eines Nierentumors des 6jährigen in die Türkei. Um die Flucht und die Behandlung zu finanzieren, verkaufte Ali’s Vater sein kleines Unternehmen. Nach zunächst erfolgreicher Behandlung, die das gesamte Vermögen verbrauchte, trat ein Rezidiv auf. Da Ali in der Türkei ohne Geld nicht weiterbehandelt wurde, flohen die Eltern mit ihren drei Kindern nach Deutschland. Auch in München konnte eine Verschlechterung Ali’s Gesundheitszustands nicht aufgehalten werden. Der Bauchraum war voller Metastasen und beide Hoden mussten wegen der großen Schmerzen entfernt werden. Während dieser Zeit wohnte die Familie die ganze Zeit in einer engen Flüchtlingsunterkunft. Glücklicherweise bekam die Familie im November die Chance eine unmöblierte Wohnung zu beziehen. Für Ali war es extrem wichtig, die letzte Zeit seines Lebens mit der Familie zu verbringen. 

Mit unserer Hilfe konnte das Palliativversorgungsteam unbürokratisch und schnell die Wohnung mit den notwendigen Einrichtungsgegenständen ausstatten. Ali hat trotz größter Schmerzen mit ausgesucht, er wollte unbedingt dabei sein. So wurden ihm noch vor seinem Tod im Januar 2016 ein paar friedliche Wochen im neuen Zuhause im Kreis seiner Familie ermöglicht.