Jahresbrief 2021 - Vielen Dank an alle Unterstützer!

Dank der großzügigen Spenden unserer Unterstützerinnen und Unterstützer konnten wir auch in 2021 mehrere sehr schöne Projekte für krebskranke Kinder umsetzen.

Wie schon im Vorjahr war auch das Jahr 2021 geprägt von der weltweiten Corona-Pandemie, welche den Alltag schwerkranker Kinder und deren Familien ganz erheblich belastet und erschwert. Selbstverständlich benötigen die häufig immungeschwächten kleinen Patienten bestmöglichen Schutz vor einer Infektion. Doch neben dem Risiko einer Infektion bergen die zusätzlichen Kontakt- und Zutrittsbeschränkungen sowie die Hygiene- und Schutzmaßnahmen eine ganz eigene Gefahr für die psychische Gesundheit der Kinder. Der fehlende Kontakt zu anderen Kindern auf der Station und zu den eigenen Familienmitgliedern lastet schwer auf den Kindern und lässt die eigene Krankheit wesentlich präsenter und bestimmender werden. Dem haben wir versucht, verschiedene Lichtblicke und Ablenkungsstrategien entgegenzusetzen.

Sport auf der Station und zu Hause

Wie wichtig ausreichend Bewegung für die psychische Gesundheit ist, wissen mittlerweile die meisten. Seit Jahren unterstützt die Jona Viskorf Stiftung den Erwerb von Sportgeräten (z.B. Ergometern) für die Physiotherapie der Kinder. In diesem Jahr konnten wir durch die Zuwendung von mehr als EUR 60.000 das vor einigen Jahren ins Leben gerufene Sportprojekt der Kinderonkologie deutlich ausbauen. Im Vordergrund steht für das Team um die Sportwissenschaftlerin Dr. Sabine Kesting der Spaß an Bewegung; spielerische Angebote wirken dem Muskelabbau entgegen und trainieren den Gleichgewichtsinn. Neben regelmäßigen Bewegungseinheiten während der stationären Aufenthalte gibt es auch Trainingsangebote während der Besuche in der Tagesklinik. Den äußerst charismatischen Sporttherapeut:innen gelingt es auf unnachahmliche Weise, die Kinder immer wieder zu sportlichen Aktivitäten zu motivieren – und dies trotz ihrer sie fesselnden Infusionen. In der kurzen Corona-Ruhephase im Sommer tänzelten die Ärzte und Pflegekräfte auf den Fluren und in den Zimmern um Kegel, Hockeytore und Fußbälle. Wie uns die Ärzte berichteten, änderte sich hierdurch die gesamte Stimmung und Atmosphäre auf der Station. Wir hoffen sehr, dass dies ganz bald wieder zum Dauerzustand wird und möchten hierzu auch weiterhin unseren Beitrag leisten. Unser Dank gilt daher dem engagierten Team, das die Trainingseinheiten individuell konzeptioniert und den kleinen Patient:innen auch Videos zum Download zur Verfügung stellt. Nur so kann das Training auch zu Hause zusammen mit der ganzen Familie weitergehen. Um diese Online-Einheiten weiter auszubauen, haben wir dem Sportteam im November zusätzlich einen Laptop zur Verfügung gestellt.

Gemeinsames Kochen

Bewegung und Ernährung gehen Hand in Hand. Der Spaß am Essen kommt bei krebskranken Kindern in der Regel leider deutlich zu kurz. Das liegt natürlich auch am Krankenhausessen, das in der Regel leider nur wenig an die Bedürfnisse von Kindern angepasst ist. Die appetitreduzierenden Nebenwirkungen der Medikamente tun dazu ihr Übriges. Wir waren daher sehr glücklich, das Projekt „Happy Cooking – KochWerkstätten für krebskranke Kinder und deren Familien“ des KinderLeicht e.V.s, mit EUR 25.000 unterstützen zu dürfen. Ohne unsere Unterstützung hätte das Projekt eingestellt werden müssen. Einmal pro Woche kochen zwei Ernährungsexpert:innen mit den kleinen Patienten zusammen ein gesundes und kindgerechtes Mittagessen für die ganze Station. Die gemeinsamen Kochvormittage mit hochwertigen Lebensmitteln haben das Potenzial, Appetit und Freude am Essen wiederzubeleben. Auch das gemeinsame Essen soll hier zukünftig eine zentrale Rolle einnehmen, leider kam es wegen der Pandemie bisher zu kurz. Seit einigen Wochen ist auch das gemeinsame Kochen aufgrund der pandemiebedingten Hygienevorschriften nicht mehr möglich. Das Projekt ruht aber nicht, sondern wurde vorübergehend auf „To-go“ umgestellt. So bekommen die Kinder zumindest die vorbereiteten, abwechslungsreichen Gerichte auf die Station geliefert. Dagegen hat das Krankenhausessen nicht die geringste Chance.

Bastelboxen

Mittlerweile schon ein Klassiker sind unsere beliebten Bastelboxen. Die Idee dazu wurde in der Pandemie geboren. Als die Kinder viel mehr Zeit alleine in ihren Zimmern verbringen mussten und gleichzeitig die Ausgabe von Bastelmaterial auf Grund der Infektionsgefahr unmöglich wurde, haben wir für die Kinder eigene Boxen kreiert und je nach Alter individuell bestückt; für die Kleineren mit Mal- und Bastelbüchern, verschiedensten Bastelutensilien, Stempeln, Wasserfarben, Wachsmal- oder Buntstiften, für die Größeren mit Lettering- oder Aquarellmalsets. Die so ausgestatteten Boxen bekommen die Kinder zu Beginn der ersten Therapie geschenkt und sie werden zu einem treuen Begleiter durch den mitunter
sehr eintönigen Klinikalltag. Die Boxen kommen so gut an, dass wir Anfang Dezember bereits die dritte Lieferung von diesmal 16 Boxen übergeben konnten. Zu sehen, wie die Kinder durch die Boxen ihre Kreativität entfesseln, ist immer wieder bewegend und beeindruckend. Sie bringen Freude und Leichtigkeit in die Familien und auch auf die Station.

Kleine Riesen

Ein Herzensprojekt unserer Stiftung ist und bleibt die Unterstützung des Kinder-Palliativ-Teams „Kleine Riesen“. Wie bisher auch, haben wir in diesem Jahr mit EUR 30.000 die Beschäftigung eines Palliativ-Arztes unterstützt, der den Übergang zur palliativen Betreuung im eigenen familiären Umfeld begleitet und der durch seine einfühlsame Unterstützung dafür sorgt, dass die Kinder noch einmal richtig aufblühen können.

Ganz herzlichen Dank, dass Sie dies alles unterstützen und fördern! Ohne Sie wäre unsere Arbeit nicht möglich!